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EDEKA-Zukunftsmarkt in Nauen

#1: Architektur & Materialien

Welcher Gedanke steckt hinter der eindrucksvollen Architektur?
Inwiefern trägt sie zur nachhaltigen und weitgehend CO2-neutralen Ausrichtung des Gesamtkonzepts bei?

Ben Balon
Ingenieur EDEKA Minden-Hannover:

Die Idee einer Architektur mit aneinandergereihten Satteldächern ist dadurch entstanden, dass wir mit der Holzbauweise im bestmöglichen Umfang den betrieblichen Anforderungen gerecht werden wollten. Daraus ergibt sich nun die geringstmögliche Anzahl an Stützen, auch um das Gebäude möglichst einfach zu halten. So gibt es z. B. weder innen noch außen es einen beweglichen Sonnenschutz. Stattdessen haben wir uns für eine selbst verdunkelnde Verglasung entschieden. Die Fassade ist, wie die gesamte Architektur, ebenmäßig, kompakt und bodenständig.

Christian Dorfmann
Geschäftsführer des EDEKA-Zukunftsmarkts in Nauen:

Die eindrucksvolle Holzbauweise verleiht dem gesamten Markt einen unschätzbaren Wohlfühlcharakter.

Markus Peer
Head of PCM Worldwide:
Ein ganzes Gebäude in Holzbauweise ist in der Lebensmittelbranche nicht alltäglich. Der EDEKA-Zukunftsmarkt in Nauen sticht heraus und setzt ein klares Statement für Nachhaltigkeit. Das spiegelt sich auch im Ladenbau und der gesamten Innenausstattung wider, wo eine Transparenz auf den Grundausbau eingeplant wurde. So wurden beispielsweise Gitterrückwände statt einer geschlossenen Rückwand verwendet. Auch das Marktgefühl profitiert von der natürlichen Umgebung - trotz der Reduktion auf das Wesentliche steht das Produkt immer im Mittelpunkt und wird in Szene gesetzt.

Der Arbeitstitel für den zukünftigen Markt lautet
"Weniger ist mehr".  Inwieweit wurde dies bei der Materialauswahl berücksichtigt und welche Materialien wurden für die Store-Gestaltung verwendet?

Interstore / JDV:
Der Ausgangspunkt für die Möbel- und Innenraumgestaltung war, alle Materialien wegzulassen, die aus kommerzieller oder funktionaler Sicht keinen Wert haben. Wir suchten nach einer Ästhetik, welche Flexibilität und modulares Design visuell hervorhebt. Der Prämisse "keep it simple" folgend, experimentieren wir mit der Verwendung von Kreislaufmaterialien (z.B. Kaffeeabfälle) und verwenden, wo immer möglich, Objekte aus zweiter Hand, wie z.B. bei der Beleuchtung im Sitzbereich von „Dorfmanns Hofladen“.

Darüber hinaus gibt es 3D-Elemente als Teil der in-store Kommunikation, die den Kunden helfen, schnell und unkompliziert durch die verschiedenen Produktwelten zu navigieren. Statt mit flachem 2D-Text zu arbeiten, haben wir Muster mit eingebettetem gedrucktem Text erstellt. Da das Material flexibel ist, kann es wie ein Stoff um die Trägerstruktur gefaltet werden. Auf diese Weise erreichen wir mit sehr wenig Materialeinsatz eine eindrucksvolle visuelle Wirkung.

Für die Hauptnavigation in den Abteilungen haben wir im Raum schwebende dreidimensionale Objekte entwickelt. Die Basis dafür bildet ein konischer Stahlrahmen, der mit einer 3D-gedruckten Struktur ummantelt ist. Die gedruckten Grafiken können am Ende ihrer Lebensdauer vollständig recycelt werden.